Band 8 - Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte

Zwischen staatlicher Obrigkeit
und bürgerlichem Aufbruch

Preußische Zensur und städtische Zensoren
in Halle und Naumburg 1816–1848

„Die Anfeindungen denen ich bisher wegen Erfüllung der mir als Lokal-Censor obliegenden Pflichten ausgesetzt gewesen bin, haben in mir den Wunsch hervorgerufen, das mir huldreichst anvertraute Amt niederlegen zu dürfen …“

(Entlassungsgesuch des Naumburger Lokalzensors Tänzer vom 3. Februar 1844)

Der Band skizziert das preußische Pressewesen in der Zeit nach den napoleonischen Kriegen bis zur Revolution von 1848 unter dem Aspekt der Zensur. Anhand einschlägiger Zensurakten werden dessen Bedingungen exemplarisch aufgezeigt. Die Autorin geht dabei nicht nur Fragen zur Entwicklung der Zensur und den gesetzlichen Vorschriften, sondern vor allem zum Zensurpersonal nach.

Uta Monecke

Halle 2006 mdv,
Format DIN A5, ca 224 S., Festeinband
EUR 22,00, CHF 37,40
ISBN 3-89812-288-3

Die Autorin

Uta Monecke, geb. 1970, Studium der Geschichte und Slawistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Promotion 2002, gegenwärtig an der Leopoldina in Halle tätig.

Inhalt

  1. Einleitung
    Thematik, Forschungsstand, Quellenlage, Fragestellung, Ziel, Methode und Aufbau
  2. Grundzüge der preußischen Zensur
    Zweck der Zensur, Umfang der Zensur, Anforderungsprofil des Zensors
  3. Rechtsunsicherheit und Unterschiede im Zensurwesen (1816–1819)
    i.F. jeweils: Einleitung, Halle/S., Naumburg, Fazit und Bewertung der Zensoren
  4. Etablierung eines flächendeckenden Zensurapparates (1819–1830)
  5. Intensivierung der Zensur als Reaktion auf politische Ereignisse (1830–1843)
  6. Zunehmende Spannungen bei der lokalen Zensur (1843–1848)
  7. Zusammenfassung der Ergebnisse
  8. Ohne Fesseln der Zensur – das Zeitungswesen während der Revolution 1848/49
    im Re­gie­rungs­be­zirk Merseburg