Band 19 - Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte

Halle im Licht und Schatten Magdeburgs

Eine Rechtsmetropole im Mittelalter

Der Band vereinigt die Vorträge, welche auf dem 12. Tag der hallischen Stadtgeschichte 2011 gehal­ten worden sind und die Rechtsmetropole Halle im Mittelalter zum Thema hatten. Diese haben verschiedene Aspekte des mittelalterlichen Rechts in Halle und dessen Ausstrahlung zum Gegenstand. Ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erörtern auf der Grund­lage neuester Forschungsergebnisse und moderner methodischer Grundlagen zentrale Fragen von Recht und Verfassung der Stadt Halle im Hoch- und Spätmittelalter. Von be­son­derem Interesse ist das „Halle-Neumarkter Recht“ als Gegenstand eines beachtlichen Rechts­trans­fers, vornehmlich nach Schlesien, innerhalb der großen Magdeburger Stadtrechtsfamilie. Auch neue Interpretationen zu Roland und Wappen von Halle sowie frühe Ansätze einer testa­men­tarischen Erbfolge in den hallischen Schöffenbüchern kommen zur Sprache. Ferner wird eine Standortbestimmung von Halle als im Magdeburger Weichbild (Stadtrecht) heraus­geho­bener Ort der Erteilung von Rechtsauskünften nach Polen und Böhmen versucht.

Den wissenschaftlichen Hintergrund bildet vor allem das vom Herausgeber geleitete Lang­zeit­vor­haben bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig „Das sächsisch-mag­de­bur­gische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtskulturen Ost- und Mittel­europas“.

Heiner Lück (Hg.)

Halle 2012 mdv,
Format DIN A5, ca. 208 S., Festeinband & s/w-Abb.
ISBN 978-3-89812-969-5
20,00 EUR

Der Autor

Heiner Lück, geb. 1954, 1975–1979 Studium der Rechtswissenschaft in Halle (Saale), Pro­mo­tion 1983, Habilitation für Rechtsgeschichte (Halle 1988) und Bürgerliches Recht (Gießen 1993); seit 1994 Univ.-Prof. für Bürgerliches Recht, Europäische und Deutsche Rechts­ge­schichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; seit 1998 Ordentliches Mitglied und (seit 2001) Mitglied des Präsidiums der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig; Mitglied der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt; seit 2000 Stellv. Richter am Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt; seit 2011 Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica München, Vorsitzender des internationalen wissenschaftlichen Fachbeirats am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt a.M.

Inhalt

Heiner Lück

„sollen alle dy von Polen unde die von Behemen … ir recht zu Halle holen“. Zeugnisse und Erwägungen für Halles Standort in der Magdeburger Stadtrechtsfamilie

Stephan Dusil

Das hallische Stadtrecht und seine Verbreitung im Mittelalter. Forschungsstand, Fragen, Perspektiven

Henning Steinführer

„sub Hallensi et Magedeburgensi iure“. Der Leipziger Stadtbrief eine Quelle früher Rezeption hallischen Rechts?

Dietlinde Munzel-Everling

Der Roland von Halle – ein Rechtssymbol?

Christoph Mackert

Unbeachtete hallische Elemente in der juristischen Sammelhandschrift Ms 950 der Universitätsbibliothek Leipzig

Ulrike Müßig

Verfügungen von Todes wegen in den Hallischen Schöffenbüchern

Bernd Kannowski

„ius civile inscripsimus a nostris senioribus observatum„. Der hallische Schöffenbrief für Neumarkt von 1235

Wieland Carls

Zur Verbreitung des Halle-Neumarkter Rechts in Schlesien